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Vollautomatische Zahnbürsten – Was hat es auf sich mit den 360° Grad Zahnputzmaschinen?

Vollautomatische Zahnbürsten – Was hat es auf sich mit den 360° Grad Zahnputzmaschinen?

Das höchste Ziel jeder Technologie ist es den Menschen endgültig von jeder Form der Arbeit zu befreien. Jede Zeitersparnis und jede Arbeitserleichterung werden von unserer Gesellschaft mit Freuden aufgenommen. Das Zähneputzen bildet seit der Markteinführung vollautomatischer Zahnbürsten dabei keine Ausnahme mehr. Aber was können diese Geräte wirklich und was ist von den Versprechungen der Hersteller zu halten? Wir haben für Sie ein wenig nachgeforscht.

Was sind vollautomatische Zahnbürsten und wie funktionieren dies sogenannten „Zahnputzmaschinen“?

Für weitere Produktbilder einfach auf das Bild klicken.

Die Geräte, auf die die Bezeichnung vollautomatische Zahnbürste zutrifft, haben im Wesentlichen dieselbe Funktionsweise und auch die äußere Anmutung ist sehr ähnlich. Die Zahnputzmaschinen reinigen mithilfe von einer Art Beißschiene, auf der Silikonborsten aufgebracht sind. Das größte Alleinstellungsmerkmal ist dabei laut der Werbeversprechen, dass die gesamte Zeit, die für die Zahnreinigung aufgewendet werden muss, bei unter einer Minute liegt. Teilweise sollen Ihre Zähne in unter zehn Sekunden vollständig gereinigt sein. Der eigentliche Reinigungsprozess soll dabei teilweise durch Ultraschall und teilweise mechanisch erfolgen. Zusätzlich bieten die Geräte auch eine integrierte Zahnaufhellung an.

Welche Modelle sind auf dem Markt?

Auf dem Markt sind zahlreiche Modelle verschiedenster Marken erhältlich. Beispiele wären etwa:

Beschäftigt man sich mit den einzelnen Modellen, die vor allem bei Amazon erhältlich sind, so fällt relativ schnell auf, dass es sich hierbei um ein und dasselbe Gerät handelt, welches im asiatischen Raum hergestellt wird und dort entsprechend der Wünsche des Auftraggebers auch mit der entsprechenden Marke gelabelt wird. Auf einzelne Marken muss daher an dieser Stelle nicht eingegangen werden, da es sich im Wesentlichen um das gleiche Gerät handelt.

Vollautomatische Zahnbürste im Angebot bei Amazon

Das unter den Namen Ultrabrush, Hibrush etc. erhältliche Gerät bietet laut Herstellerangaben eine intensive Reinigung in nur 30 Sekunden. Die Reinigungswirkung wird dabei durch Silikonborsten erzielt und es ist eine integrierte Zahnaufhellung per Kaltlicht enthalten. Mit Hilfe einer herkömmlichen Zahnpasta sollen Sie so eine optimale Zahnreinigung in kürzester Zeit vornehmen können. Wirkliche Testergebnisse liegen zu den vollautomatischen Zahnbürsten nicht vor und auch auf Studien kann man bei einer Beschäftigung mit dem Thema nicht zurückgreifen. Die Versprechungen wirken jedoch zunächst durchaus ansprechend, wenn auch gleichzeitig deutliche überzogen.

Amabrush – das versenkte Flagschiff

Eine Ausnahme zu den bereits genannten relativ günstigen Modellen aus asiatischer Produktion sollte vor einiger Zeit die Amabrush darstellen. Im Jahr 2017 sammelte das junge Unternehmen per Crowdfunding mit seiner Idee eine mehrstellige Millionensumme ein, um ihre Idee einer vollautomatischen Zahnbürste umzusetzen. Auch in den deutschen Medien war das österreichisch-kanadische Joint-Venture vertreten und sorgte für große Begeisterung. Das Versprechen: Optimale Reinigung der Zähne in 10 Sekunden. Dabei wartet die Amabrush zusätzlich mit einem integrierten Zahnpastatank auf, sodass diese nicht extra aufgetragen werden muss. Auch der obligatorische Zahnaufhellmechanismus ist mit an Bord.

Im Video wird die sogenannte vollautomatische Zahnbürste von amabrush getestet:

Die Probleme folgten sehr bald nach der Markteinführung. Zahlreiche Kunden beschwerten sich über die schlechte Reinigungsleistung, die weit hinter der einer herkömmlichen Schallzahnbürste zurückblieb. Im Netz bildete sich daraufhin eine ganze Bewegung, die ihre schlechten Erfahrungen mit dem Gerät in die Öffentlichkeit trug.

Seitens des Unternehmens kamen daraufhin hauptsächlich Verweise auf Bedienfehler und mögliche Produktionsmängel. Das Ende vom Lied war die Insolvenz von Amabrush im Jahr 2019.

Das eigentliche Problem wurde von dem Unternehmen ignoriert, was schließlich zu seinem Scheitern führte. Das Gerät war schlicht noch nicht ausgereift und anstatt diesen Mangel einzugestehen und nachzubessern, wurde den Kunden die Schuld an der mangelhaften Performance gegeben. Ein absolutes No-Go, das dementsprechend bestraft wurde.

Häufig gestellte Fragen zu vollautomatischen Zahnbürsten.

Können vollautomatische Zahnbürsten herkömmliche elektrischen Zahnbürsten ersetzen?

Die klare Antwort: Nein! Die am Markt vorhandenen Geräte und die Pleite des großen Hoffnungsträgers in diesem Segment sprechen eine deutliche Sprache. Die Reinigungswirkung ist klinisch nicht nachgewiesen und die zahlreichen negativen Kundenmeinungen lassen nicht darauf hoffen, dass auch nur eines der Geräte am Markt seine Versprechen halten kann.

Wir empfehlen stattdessen die Wahl einer klassischen elektrischen Zahnbürste.

Die Reinigungsleistung der bewährten Rotations- und Schallzahnbürsten ist nachgewiesenermaßen sehr gut und daher weiterhin die beste Empfehlung, wenn es um saubere und gepflegte Zähne geht.

Kann ein vollautomatische Gerät meine Zahnpflege ergänzen?

Als Ergänzung zur herkömmlichen täglichen Zahnpflege sind die Zahnputzmaschinen durchaus denkbar. Eine schnelle Auffrischung des Mundraumes kann durch sie ohne Zweifel erreicht werden. Dies kann unter Umständen aber auch ein Kaugummi auf deutlich subtilere Weise ermöglichen.

Größtenteils unbestritten ist die Funktionalität der Kaltlicht-Zahnaufhellung. Hierfür sind aber auch Spezialgeräte erhältlich. Wenn sie aber bereits ein vollautomatisches Kombigerät ihr Eigen nennen, so ist gegen die Nutzung dieser Funktion nichts einzuwenden.

Kann man normale Zahnpasta gemeinsam mit vollautomatischen Zahnbürsten verwenden?

Laut Herstellerangaben ist der Einsatz herkömmlicher Zahncremes absolut möglich. Wie aber bereits angeklungen ist, kann die Reinigungswirkung der Zahnputzmaschinen nicht bestätigt werden und muss hinterfragt werden. Reinigt das Gerät als solches nicht, bringt Ihnen auch die beste Zahnpasta nichts.

Fazit zu vollautomatischen Zahnbürsten

Das Versprechen ihre Zähen in unter 30 Sekunden optimal zu reinigen, zu pflegen und aufzuhellen klingt zu gut, um wahr zu sein. Leider müssen wir an diesem Punkt zu dem Schluss kommen, dass es das auch ist. Die momentan erhältlichen Modelle machen Versprechungen, die in keiner Weise nachvollziehbar sind. Die Kundenmeinungen sprechen jedoch eine klare Sprache.

Viele der gängigen Marken sind lediglich gebrandete Geräte aus asiatischer Herstellung. Die Unternehmen haben also größtenteils keine eigene Expertise auf dem Gebiet der Zahnreinigung und eine ausreichender Support bei Problemen ist deswegen nicht zu erwarten.

Der große Hoffnungsträger des Segments machte zunächst einen sehr guten Eindruck. Amabrush konnte mit seinem technischen Know-How viele Investoren überzeugen und brachte 2017 ein vielversprechendes, innovatives Gerät auf den Markt. Doch dem praktischen Einsatz an den Zähnen ihrer Kunden konnte die Zahnbürste aus österreichisch-kanadischer Kooperation nicht standhalten. Bereits nach kürzester Zeit waren die negativen Kritiken nicht mehr zu ignorieren. Amabrush musste 2019 Insolvenz anmelden. Damit ging der vorerst letzte Hersteller vom Markt, dessen Expertise im Zahnpflegebereich halbwegs vertretbar war.

Verstehen Sie uns aber nicht falsch. Die Idee als solche ist innovativ und zukunftsträchtig. Lediglich die technische Umsetzung ist derzeit unzureichend. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass in den nächsten Jahren ein Unternehmen ein technisch ausgereiftes Produkt auf den Markt bringt, dass die herkömmliche E-Zahnbürste ersetzt. Bis es allerdings soweit ist, empfehlen wir Ihnen Abstand von den überzogenen Versprechungen der zurzeit erhältlichen vollautomatische Zahnbürsten zu halten. Wer es doch mal ausprobieren möchte:

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