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Zahnprothesen: Welche Arten gibt es & mit welchen Kosten ist jeweils zu rechnen?

Zahnprothesen: Welche Arten gibt es & mit welchen Kosten ist jeweils zu rechnen?

Niemand möchte Lächeln und dabei eine Lücke zeigen. Mit Zahnprothesen wird ein lückenloses Zahngefüge ermöglicht und somit auch das Selbstbewusstsein der Patienten gestärkt. Eine Prothese wird bei Verlust des Zahnes benötigt. Die Lücke kann Erkrankungen am Zahnfleisch und am Zahn selbst verursachen, weshalb das Loch nach Abheilung geschlossen werden muss. Auch Phantomschmerzen und Schwächen des Immunsystems können Begleiter einer bleibenden Zahnlücke sein. Wird die Entscheidung für eine Zahnprothese getroffen, gilt es, die richtige Art der Zahnprothese und dessen Kosten abzuwägen. Dieser Artikel klärt über die wichtigsten Arten und deren Kosten auf.

Teilprothesen und Übergangsprothesen aus Kunststoff

In der Zahnmedizin wird grundsätzlich zwischen herausnehmbaren Ersatzstücken und festsitzenden Prothesen unterschieden. Herausnehmbare Prothesen unterteilen sich dabei nochmals in Total- und Teilprothesen. Die Teilprothese schließt dabei lediglich eine Lücke und nicht den gesamten Unter- oder Oberkiefer. Eine Teilprothese wird aus Kunststoff gefertigt und mit Klammern an den Zähnen befestigt. Im Gegenteil zu einer Vollprothese ist der Gaumen frei und es ist einfach zu essen und zu sprechen. Die Zunge hat ausreichend Freiraum, um Worte und Silben zu formen und es ist möglich, bei einem weiteren Zahnverlust die Prothese zu erweitern. Die Zähne reiben jedoch an dem Kunststoffrand und somit am Zahnfleisch, was gerade anfangs zu Zahnfleischentzündungen führen kann. Eine Teilprothese wird daher in den meisten Fällen nur zur Überbrückung eingesetzt, um eine übermäßige Belastung der Pfeilzähne zu vermeiden. Positiv ist, dass die Prothese sofort verfügbar ist und nicht erst lange im Labor entwickelt werden muss.

Die Kosten für die Teilprothese aus Kunststoff liegen je nach Größe bei etwa 300 Euro bis 600 Euro. Sie sind somit einer der günstigeren Prothesen.

Druckknopfprothesen mit Anker

Die Druckkopfprothese muss im ersten Schritt mit einem Implantat eingesetzt werden, worauf im Anschluss ein sogenannter Kugelkopf befestigt wird. Der Anker bildet das Gegenstück und befindet sich direkt in der Zahnprothese. Dies erleichtert die Reinigung, denn dadurch bleibt die Prothese herausnehmbar.

Preislich liegt die Druckknopfprothese bei etwa 3.000 Euro, da hier die meisten Kosten für die verwendeten Materialien und die Arbeit im Labor anfallen. Weitere Informationen zur Druckknopf-Prothese und deren Kosten erfährt man im Regelfall bei einem individuellen Beratungsgespräch mit dem Zahnmediziner.

Geschiebeprothesen aus fixem und variablem Teil

ZahnprothesenSogenannte Geschiebeprothesen werden mit einem festen und einem abnehmbaren Teil im Kiefer integriert. Kleine Schrauben sind hier für den Halt der Prothese zuständig und sorgen dafür, dass diese nicht verrutscht. Kann eine Lücke nicht durch eine Brücke geschlossen werden, wird diese Art des Zahnersatzes verwendet. Wie auch bei der Teilprothese wird sie mit Klammern befestigt und durch ein Geschiebe und einen Druckknopf gesichert. Sind nur noch wenige natürliche Zähne vorhanden, kann die Befestigung auch durch ein Implantat erfolgen. Diese Kosten übernehmen die Krankenkassen in der Regel nicht und man muss selbst für den Aufwand aufkommen. Bei dieser Art der Prothese ist ebenso eine Erweiterung möglich.

Die Kosten der Geschiebeprothese belaufen sich auf 1.800 Euro bis 2.000 Euro.

Überkronung mit Teleskopprothesen

Wird eine Teleskopprothese eingesetzt, werden die jeweiligen Zähne überkront und abgeschliffen. Dort wird anschließend der Zahnersatz montiert, sodass die Prothese nicht mehr verrutschen kann. Leider müssen hierfür gesunde Zähne bearbeitet werden und auch der Aufwand ist relativ hoch aufgrund der Erweiterung bei zusätzlichem Zahnverlust.

Preislich liegt die Teleskopprothese in der Regel bei mehreren Tausend Euro. Je nach Art und Aufwand können die Kosten zwischen 1.000 und 10.000 Euro variieren.

Totalprothesen, die dritten Zähne

Vollprothesen befassen sich mit dem gesamten Kieferbereich, Ober- oder Unterteil und sind nicht herausnehmbar. Sobald im Unter- oder Oberkiefer alle Zähne fehlen, ist eine Totalprothese notwendig. Zur Alternative gibt es noch eine Behandlung mit Implantaten, in den meisten Fällen wird jedoch auf die Totalprothese zurückgegriffen. Diese besteht aus einem Kunststoffmaterial und künstlichen Zähnen, welche mit dem Speichel und einer Haftcreme am Zahnfleisch und Gaumen haften bleibt. Der Tragekomfort ist dadurch etwas geringer und auch die Bewegungsfreiheit erst einmal eingeschränkt. Der Kiefer muss sich erst an die Umstellung gewöhnen, um beim Sprechen oder Essen sicher zu sein. Ist das einmal ein Teil der Gewohnheit, spricht nichts gegen die Totalprothese.

In der Regel kostet eine Totalprothese zwischen 1.200 Euro und 4.000 Euro. In Verbindung mit Implantaten ist diese deutlich teurer.

Stegprothesen in Verbindung mit Implantaten

Bei dieser Art der Prothese müssen erst Implantate im Kiefer eingesetzt werden. Der Kieferknochen muss mit dem Implantat verwachsen, sodass diese dann mit einem Steg verbunden werden kann. Abschließend wird die Prothese mit dem Steg verankert.

Die Kosten belaufen sich auf etwa 5.000 Euro bis 15.000 Euro und mehr.

Oberkieferprothesen als Totalprothese

Fehlen im Bereich des Oberkiefers die festsitzenden Zähne, muss eine Totalprothese aus einem speziellen hautfarbenen Kunststoff eingebracht werden. Im Oberkiefer hält die Prothese besser als im Unterkiefer, denn dort deckt sie den ganzen Kiefer mit Gaumen ab. Implantate können einen zusätzlichen Halt der Prothese gewähren. Der Gaumen sollte jedoch frei bleiben, um Geschmäcker weiterhin wahrnehmen zu können. Hierfür können bis zu sechs Implantate eingebracht werden, wodurch ein optimaler Halt gewährleistet wird.

Der Preis einer solchen Prothese ist überschaubar und liegt bei etwa 800 Euro ohne Implantate.

Unterkieferprothese als Totalprothese

Auch bei der Unterkieferprothese geht es um den Ersatz der Fehler in Zähne im unteren Bereich. Die Fläche für den Anschluss im Unterkiefer ist jedoch kleiner als im Oberkiefer. Der Halt wird daher erschwert, denn das Gewebe ist laufend in Bewegung. Sollte die Prothese im unteren Teil nicht halten, muss diese verschraubt werden. Auch hier wird in den meisten Fällen eine Druckknopfprothese angewendet.

Mit etwa 400 Euro bis 600 Euro ohne Druckknopfprothese ist auch diese Art der Totalprothese kostengünstig.

Welche Art der Prothese ist die richtige?

Je nach Bedürfnis und Schweregrad werden unterschiedliche Prothesen tragend. Mit etwas Glück übernimmt die Krankenkasse einen Teil des Aufwandes, wodurch eine teurere Variante infrage kommen kann. Professionelle Zahnmediziner beraten ausführlich über mögliche Prothesen und geben seriöse Kosteneinschätzungen bekannt.