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Knirschschiene: Deine Zähne vor nächtlichem Abrieb schützen

Knirschschiene: Deine Zähne vor nächtlichem Abrieb schützen

Das Wichtigste in Kürze

Was kostet eine Knirschschiene für Erwachsene?

Die Preise liegen zwischen 150 und 800 Euro. Wenn die Knirschschiene medizinisch notwendig ist, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse in der Regel die Kosten. Hier erfährst Du, wie genau sie funktioniert…

Ist eine Knirschschiene immer sinnvoll?

Eine Knirschschiene ist sinnvoll, wenn Du unter Zähneknirschen oder Zähnepressen leidest, vor allem nachts. Diese Gewohnheiten können zu Schäden an den Zähnen, dem Kiefergelenk und der Kaumuskulatur führen.

Wie lange muss ich eine Knirschschiene tragen?

Die Tragedauer einer Knirschschiene hängt von der Schwere und der Ursache Deines Zähneknirschens ab. Außerdem gibt es unterschiedliche Arten von Knirschschienen…

Bei nächtlichem Knirschen oder Pressen der Zähne kann eine Knirschschiene helfen. Dieses Phänomen, auch Bruxismus genannt, betrifft etwa 10 bis 15 Prozent der Erwachsenen. Es kann nicht nur Deine Zähne schädigen, sondern auch Kopf-, Nacken- und Kieferschmerzen verursachen.

Eine Knirschschiene schützt Deine Zähne vor Abrieb und entspannt Deine Muskeln. In diesem Artikel erfährst Du alles Wichtige über Knirschschienen: wie sie funktionieren, welche Arten es gibt, wie Du sie pflegst und was Du sonst noch beachten solltest.

Wie funktioniert eine Knirschschiene?

Knirschschiene: Deine Zähne vor nächtlichem Abrieb schützen 1
Du kannst die Knirschschiene jede Nacht zum Schlafen anziehen.

Eine Knirschschiene ist eine dünne Kunststoffschiene für den Ober- oder Unterkiefer. Sie wird nach einem Abdruck Deiner Zähne individuell angefertigt, damit sie optimal sitzt und nicht verrutscht. Die Knirschschiene legt sich wie ein Schutzfilm über Deine Zähne und verhindert so, dass sie direkt aufeinander reiben und sich abnutzen.

Außerdem vergrößert sie den Abstand zwischen den Kiefern, wodurch die Kaumuskulatur entlastet wird und weniger Verspannungen auftreten. Die Knirschschiene kann auch dazu beitragen, dass Du Deine Bisslage verbesserst und so Fehlbelastungen des Kiefergelenks vermeidest.

Welche Arten von Knirschschienen gibt es?

Knirschschiene: Deine Zähne vor nächtlichem Abrieb schützen 2
Es gibt unterschiedliche Arten von Knirschschienen.

Es gibt verschiedene Arten von Knirschschienen, die sich in ihrer Form, ihrem Material und ihrer Wirkung unterscheiden. Die gängigsten Arten sind:

  • Weiche Knirscherschienen: Sie bestehen aus einem weichen Kunststoff, der sich den Zähnen leicht anpasst. Diese Schienen sind besonders angenehm zu tragen und eignen sich für leichte bis mittelschwere Fälle von Bruxismus. Sie können sich jedoch schneller abnutzen oder verformen als harte Schienen.
  • Harte Knirscherschienen: Werden aus einem harten Kunststoff hergestellt, der sehr stabil und langlebig ist. Besonders wirksam sind sie bei starkem Bruxismus oder bei Kiefergelenksproblemen. Sie können aber auch unangenehm zu tragen sein oder Druckstellen verursachen.
  • Nicht adjustierte Knirscherschienen: Dies sind einfache Schienen, die nur die Zähne bedecken und keinen Einfluss auf die Bisslage haben. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Zähne vor Abrieb zu schützen.
  • Regulierte Knirscherschienen: Das sind spezielle Schienen, die aufgrund einer Funktionsanalyse des Kiefers angepasst werden. Diese Schienen beeinflussen die Bisslage und können so die Ursache des Bruxismus behandeln. In der Regel sind sie teurer und aufwendiger als nicht adjustierte Schienen.

Tipp: Lass Dich von Deinem Zahnarzt beraten, welche Art von Knirschschiene für Dich am besten geeignet ist. Er kann Dir auch eine individuelle Tragezeit empfehlen, die je nach Schweregrad und Ziel der Behandlung variieren kann.

Wie pflege ich eine Knirschschiene?

Damit Deine Knirschschiene lange hält und hygienisch bleibt, solltest Du sie regelmäßig reinigen und sicher aufbewahren. Folgende Schritte sind dabei zu beachten:

  • Reinige Deine Knirschschiene nach jedem Tragen mit einer Zahnbürste und etwas Zahnpasta oder einer milden Seife. Spüle sie anschließend gründlich ab und trockne sie mit einem sauberen Tuch ab.
  • Desinfiziere Deine Knirschschiene mindestens einmal pro Woche mit einer Gebissreinigungstablette oder einem speziellen Reinigungsmittel für Knirschschienen. Löse das Mittel in einem Glas Wasser auf und lege die Schiene für die angegebene Zeit ein. Spüle sie danach wieder ab und trockne sie ab.
  • Bewahre Deine Knirschschiene in einer sauberen Aufbewahrungsbox auf, die luftdurchlässig ist. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung oder Hitzequellen, die die Schiene verformen oder beschädigen könnten.
  • Kontrolliere Deine Knirschschiene regelmäßig auf Abnutzung oder Risse. Wenn Du bemerkst, dass die Schiene nicht mehr richtig passt oder ihre Wirkung verliert, lass sie von Deinem Zahnarzt überprüfen oder ersetzen.

Hinweis: Verwende keine aggressiven Reinigungsmittel, wie z.B. Essig, Alkohol oder Bleichmittel, um Deine Knirschschiene zu reinigen. Diese können das Material angreifen oder allergische Reaktionen auslösen.

Welche Alternativen gibt es zur Knirscherschiene?

Neben der Knirscherschiene gibt es noch andere Methoden, die Dir helfen können, das Zähneknirschen zu reduzieren oder zu vermeiden. Eine davon ist die Psychotherapie, die Dir helfen kann, psychische Faktoren wie Stress, Angst oder Traumata zu erkennen und damit umzugehen. Dabei kommen verschiedene Methoden wie kognitive Verhaltenstherapie, Entspannungstechniken oder Hypnose zum Einsatz. Sie können helfen, Spannungen abzubauen, Gefühle zu regulieren und das Selbstvertrauen zu stärken.

Eine andere Methode ist die Injektion von Botulinumtoxin (Botox) in die Kaumuskulatur. Dadurch wird die Muskulatur teilweise gelähmt und das Zähneknirschen oder Zähnepressen verhindert. Die Wirkung hält etwa drei bis sechs Monate an. Allerdings ist diese Methode noch nicht ausreichend erforscht und kann Nebenwirkungen wie Schluckbeschwerden oder Gesichtslähmungen haben. Außerdem ist sie relativ teuer und muss regelmäßig wiederholt werden.

Eine dritte Methode ist die physiotherapeutische Behandlung der Kaumuskulatur und des Kiefergelenks. Verschiedene Übungen und Massagen können helfen, Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern. Auch Akupunktur oder Osteopathie können hilfreich sein. Diese Methoden können helfen, die Körperhaltung zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu steigern.

Eine Knirschschiene kann helfen

Zähneknirschen ist ein weit verbreitetes Phänomen, das nicht nur Deine Zähne schädigen, sondern auch zu Schmerzen und Verspannungen im Kieferbereich führen kann. Eine Knirschschiene ist eine einfache und effektive Methode, um Deine Zähne zu schützen und Deine Muskeln zu entspannen. Sie wird individuell an Deine Zähne angepasst und sollte regelmäßig gereinigt und kontrolliert werden.

Eine Knirschschiene kann jedoch nicht immer die Ursache des Zähneknirschens beheben, sondern nur die Symptome lindern. Deshalb kann es sinnvoll sein, nach Alternativen oder Ergänzungen zur Knirscherschiene zu suchen, die das Problem an der Wurzel packen. Dazu gehören z.B. Psychotherapie, Botox oder Physiotherapie. Sprich mit Deinem Zahnarzt, welche Optionen für Dich in Frage kommen.

Quellen:

Letzte Aktualisierung am 27.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API